#016: Eine perfekte Kreation Gottes

 
Es waren bereits einige Monate vergangen, als ich mich entschied, endlich einen Termin bei einem französischen Zahnarzt zu machen, der sich meine anhaltenden, latenten Zahnschmerzen ansehen sollte.
 
Dieser Prozess verlief erstaunlich:
Beim ersten Termin, den ich telefonisch vereinbart hatte, landete ich beim falschen Arzt, der nur schlecht Englisch sprach und deshalb für mein Anliegen nicht in Frage kam.
Beim zweiten Termin, obwohl ich der Rezeptionistin meine Situation am Telefon deutlich geschildert hatte, wurde mir erneut der falsche Arzt zugewiesen, was sich jedoch wieder erst vor Ort herausstellte.
Als ich das dritte Mal zu einer offiziell vereinbarten Zeit in die Praxis fuhr, sagte mir die Sprechstundenhilfe, dass ich angeblich gar keinen Termin habe.
 
Uff.
 
In Deutschland hätte ich mir spätestens jetzt einen anderen Zahnarzt gesucht.
In Frankreich war es jedoch nicht so leicht, einen englischsprechenden Spezialisten zu finden, der in der Nähe war und neue Patienten aufnahm.
Also blieb ich am Ball und setzte mich ins Wartezimmer – obwohl die Sprechstundenhilfe mir deutlich zu verstehen gab, dass es unmöglich sei, an diesem Tag noch mit dem Arzt zu sprechen.
 
Mein Wille war geweckt.
 
Es war eine göttliche Fügung, die diesen dritten Besuch so besonders machte:
Nach dem zweiten „Fehltermin“ hatte ich mir insgeheim gewünscht, dass Namitan, eine Freundin aus der Gemeinschaft, mich beim nächsten Termin begleiten würde, so dass ich eine kompetente, sprachgewandte Unterstützung an meiner Seite hätte.
Obwohl ich diesen Wunsch nicht laut geäußert hatte, reagierte das Universum darauf: Tatsächlich hatte Namitan genau an diesem Tag direkt vor mir einen Termin, so dass sie sich gerade im Behandlungszimmer befand, als ich mich trotz Gegenwind der Rezeptionistin entschied, in der Praxis zu bleiben.
 
Im Wartezimmer saßen Nahizji und ihre Tochter, die im Anschluss an Namitans Behandlung ebenfalls einen Termin haben sollten. Was für ein Geschenk!
 
Es war offensichtlich, dass die Sprechstundenhilfe ganz und gar nicht einverstanden war mit meiner Entscheidung und dass sie mein Verhalten unhöflich fand.
 
Da war ein Teil in mir, der gefällig sein wollte und Angst vor Ablehnung hatte, doch da war auch ein mütterlicher Teil, der in diesem Moment stärker war als alles andere:
Ich fühlte das Kind in mir, das seit Monaten Zahnschmerzen hatte und bereits das dritte Mal von dem schlecht organisierten Praxispersonal nach Hause geschickt werden sollte.
Dieses Kind brauchte mich jetzt.
Und ich spürte, dass dieser Arzt ihm guttun würde.
 
Nach einiger Zeit kam die Sprechstundenhilfe mit der Arzthelferin des Doktors zu uns ins Wartezimmer und bestand wiederholt darauf, dass ich die Praxis verlassen sollte.
 
In diesem Geschehen leitete Gott mich durch Nahizjis Weisungen, die in den Gesprächen mit den beiden Frauen nicht lockerließ.
Sie spürte mein Feuer für die Behandlung bei dem Arzt und dass es wichtig war, dieses Brennen zu manifestieren, so dass sie sogar bereit war, auf ihren Termin zu verzichten.
Die beiden Frauen waren nicht an einer Lösung interessiert, zeigten keine Offenheit, jedoch ließen sie mich nach einem längeren Hin und Her im Wartzimmer sitzen, so dass wir weiter auf den Arzt warten konnten.
 
Und siehe da:
Namitan hatte im Behandlungszimmer bereits von den Vorkommnissen gehört und bereitete den Arzt darauf vor, sich im Anschluss an ihren Termin kurz Zeit für mich zu nehmen, mein Anliegen anzuhören.
 
So setzten wir zu viert alles daran, dass ich mit dem Arzt sprechen konnte.
 
Mit dem Ergebnis…
dass ich tatsächlich eine reguläre Behandlung bekam.
Der Doktor schaute sich meinen Fall aufmerksam und interessiert an und gab mir im Anschluss sogar zeitnah einen Folgetermin, obwohl er in diesem Moment eigentlich keine neuen Patienten mehr aufnahm.
 
Es war eine perfekte Kreation Gottes, die sich hier ereignete.
 
Früher hätte ich anders gehandelt, wäre der unangenehmen Situation ausgewichen und hätte mich mit einem Kompromiss zufriedengegeben.
Nach dem Motto: „Ach, gut, dann soll es halt nicht sein.“
 
Doch dieses Mal, mit der Unterstützung von den Menschen, die Gott mir an die Seite stellte, bin ich nicht den bequemen Weg gegangen, sondern habe mich durchgesetzt, bin in der Spur geblieben.
Ich habe mich sichtbar gemacht mit dem Kind in mir, das Hilfe braucht.
 
Im Feld dieser lichtvollen und liebevollen Klarheit und Präsenz konnten die Praxismitarbeiterinnen ihrer eigenen Unordnung und Manipulation nicht mehr ausweichen und mussten sich zurückziehen.
 
So bekam das Kind in mir die Obhut für den lang ersehnten Zahnarzttermin.

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