„Heute wird ein super produktiver Tag. Ich kann es kaum erwarten, mich an meine Projekte zu begeben.“
Mit diesem Gedanken bin ich vor ein paar Tagen, motiviert und voller Tatendrang, aufgewacht. Ich hatte eine ganz genaue Vorstellung davon, wie alles ablaufen sollte, was auf meinem Tagesplan stand.
Direkt nach dem Aufstehen merkte ich jedoch einen starken Schmerz und Druck im Kopf.
Mein Körper fühlte sich schwer und erschöpft an.
Panik stieg in mir auf.
„Mist, ich möchte doch so viele Dinge tun. Ich muss dafür fit sein.
Reiß dich zusammen, du darfst jetzt nicht schlapp machen.“
Ich konnte beobachten, wie es in mir immer härter wurde. Das, was sich zeigen wollte, war ganz und gar nicht willkommen. Mit aller Macht versuchte ich die körperlichen Symptome sowie die Traurigkeit und Wut, die damit einhergingen, wegzudrücken und mich meinen geplanten Aufgaben zu widmen.
Ich wollte unbedingt meiner Vorstellung gerecht werden, koste es, was es wolle!
Schon nach kurzer Zeit wurde mir klar, dass ich mit dieser Ausrichtung nicht weit kommen würde.
Die Erschöpfung nahm immer mehr zu und die Kopfschmerzen waren nun so stark, dass ich nicht mehr in den Computer schauen konnte.
Ich war plötzlich an dem Punkt, an dem ich alles über den Haufen werfen musste, was sich mein Kopf so schön ausgemalt hatte.
Quasi den „Reset-Knopf“ zu drücken und mich dafür zu öffnen, was Gott mit mir an dem Tag eigentlich vorhatte.
Ich MUSSTE abbrechen und mich dem ZUWENDEN, was lauthals in mir schrie.
Nun konnte ich es nicht mehr ignorieren.
In einer Präsenzübung, die ich mit einem Gemeinschaftsmitglied machte, eröffnete sich mir ein weicherer Zugang zu dem, was in mir tobte und schmerzte. Diese Weichheit kümmerte sich liebevoll um die Schmerzen.
An dem Tag erledigte ich zwar meine Projekte nicht wie geplant, konnte dafür aber ein viel größeres Geschenk empfangen:
Das So-Sein, im Hier und Jetzt, mit allem, was sich zeigt, genauso wie es ist.
In diesem Raum des wahrhaftigen Fühlens gelang es mir sogar, mich doch noch ein paar Aufgaben zuzuwenden.
Es war kein Arbeiten mehr unter Druck und Anspannung, sondern ein sanftes und achtsames Erleben dessen, was ich gerade tue.