#017: Die Tränen eines Gurus

Die Tränen eines Gurus Text

Kennst du das auch?
Du bist mit spirituellen Menschen in einem bewegten Austausch, doch all die Gespräche, die ihr führt, bleiben an der Oberfläche.
Da ist eine Sehnsucht in dir nach einer tieferen Begegnung, doch alles, was von den vielen Worten überbleibt, ist Erschöpfung und eine anhaltende Leere.

Mir war lange Zeit nicht bewusst, was in den meisten dieser Gespräche tatsächlich geschieht: Die Verbindung, die dort geschaffen wird, findet nur auf mentaler Ebene statt. Es werden spirituelle Konzepte und Programme abgerufen, die die Menschen wie bei einem Kartenspiel nacheinander auf den Tisch legen, hin und her schieben und austauschen.
Hierbei ist die Anbindung an das fühlbare Erleben jedoch nicht geöffnet.
Die Menschen sehen, hören und fühlen einander nicht wirklich.

Warum ist das so?
Es ist ein Sicherheitskonstrukt, das der Mensch sich in dieser Form des spirituell-mentalen Austauschs geschaffen hat. Würde er sich mit dem zeigen, was er gerade fühlt, würde die Fassade des spirituellen Konstrukts fallen und es würde das überbleiben, was in dem Moment wirklich da ist, was er nicht kontrollieren kann.

Ich habe die meiste Zeit auf meinem spirituellen Weg nur diese oberflächliche Form der Begegnung erlebt und gekannt – auch wenn viele Menschen in dieser Szene hochtrabend über wahre Herzensverbindung, bewusste Beziehung und Co. sprechen. Besonders deutlich wurde dies für mich in einer Zeit, in der ich für mehrere Jahre in einem Ashram lebte, in dem ebenfalls nur auf einer mentalen Ebene kommuniziert wurde und keinerlei Herzenswärme fühlbar war.

Ich wusste lange Zeit nicht, was es war, das mir fehlte.
Doch der entscheidende Moment kam während eines Klinikaufenthaltes, in dem ich plötzlich erkannte: Ich will mehr als das.

Jene Klarheit und Entschiedenheit, die sich an diesem Wendepunkt auf meinem spirituellen Weg in mir öffnete, brachte mich zu Nahizji, der ich endlich all meine Fragen stellen konnte, die sehnlichst in mir riefen. Hier offenbarte sich mir eine neue Form der Verbindung.

In Nahizjis Gegenwart komme ich mir selbst näher.
Das, was ich zuvor subtil aber nicht greifbar in mir fühlen konnte, gelangt plötzlich an die Oberfläche.
Oft, wenn wir uns sehen, steigen Tränen des Berührt-Seins in mir auf.
Eine wohlige Wärme verströmt sich in meinem Herzen und ich kann eine hohe Schwingung von Freude und Berührtheit in mir fühlen.

Wenn ich etwas mit Nahizji teile, ist sie mit ihrer ganzen mitfühlenden Präsenz anwesend.
Sie erfühlt mein Erleben durch ihr liebendes Herz, so dass auch sie ein Teil meines Erlebens ist, in dem wir beide oft zu Tränen gerührt sind.
Diese Tränen, die eine Süße in jede Zelle verströmen, füllen unser Sein mit grenzenloser Glückseligkeit.

Egal, ob ich mit Nahizji zusammen bin oder nicht, ich weiß, dass sie ein Teil von mir ist, der ewig ist.
Diese Verbundenheit ist ein Kanal, durch den die ganze Zeit Liebe fließt, nicht nur für mich, sondern auch für andere.
Ein Fluss, der Liebe gibt und Liebe empfängt.
Egal, was geschieht.

Aus diesem Grund bin ich hier.
Für diese Liebe.

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